Schalke 04: Magath raus trotz Pokalerfolg

In der Bundesliga liegen die Nerven blank. Nur noch neun Spieltage bleiben bis zum Saisonende und so mancher Club, der in der Tabelle nicht so dasteht, wie er es gerne hätte, versucht,s daran noch etwas zu ändern. Wie eine Kettenreaktion fallen all die umstrittenen Bundesligatrainer: Erst Louis van Gaal beim FC Bayern, dann Armin Veh beim Hamburger SV, und nun hat es Felix Magath bei Schalke 04 erwischt.

 

Der Trainer soll mit der Entscheidung nicht gerechnet haben, er hatte in Gelsenkirchen noch einen Vertrag bis Juni 2013. Trotz des ausgebliebenen Bundesliga-Erfolgs hatte er seine Elf immerhin ins Pokalfinale geführt. Laut „kicker online“ wusste er nichts von dem frühzeitigen Abschied: „Mit mir hat keiner gesprochen. Ich weiß von nichts, ich gehe davon aus, meinen Vertrag bis 2013 zu erfüllen“, erklärte er. Die Entscheidung der Vereinsbosse soll feststehen und auch ein eventueller Einzug des Ruhrgebietsclubs ins Champions-League-Viertelfinale soll daran nichts mehr ändern. Am Mittwoch empfängt Schalke im Achtelfinal-Rückspiel den FC Valencia. Das Hinspiel in Spanien war 1:1 ausgegangen, und glaubt man aktuellen online Wetten, ist Schalke sogar Favorit für den Sieg.

 

Magath muss allerdings noch nicht sofort seine Koffer packen. Sein Vertrag wird erst zum Saisonende aufgelöst. Aktuell ist der Verein auf der Suche nach einem geeigneten Nachfolger, der den Revierclub ab Juli trainieren soll. Top-Kandidat ist Berichten der „Bild“-Zeitung zufolge Robin Dutt vom FC Freiburg. Sollte die Leistung in den kommenden Spielen allerdings weiter zu wünschen übrig lassen, könnte der Verein laut „Bild“ die Zusammenarbeit auch schon vor Saisonende beenden. In diesem Fall soll Otto Rehhagel als Interimstrainer einspringen. Der habe schon sein Interesse signalisiert.

 

Neben dem neuen Coach sollen auch die Vereinsstrukturen bei den Gelsenkirchenern verändert werden. Magath hatte seit seinem Amtsantritt im Juli 2009 nicht nur das Traineramt, sondern auch die Position des Managers inne und war Mitglied der Geschäftsführung. Sein Nachfolger soll sich wieder auf den Trainerposten allein konzentrieren, die Position des Managers soll stattdessen Sportdirektor Horst Heldt einnehmen.

 

Magath hatte in der Saison vor seinem Wechsel nach Gelsenkirchen den VfL Wolfsburg überraschend zum Meistertitel geführt, konnte auf Schalke aber nicht an seinen Erfolg anknüpfen. Besonders aufgrund seiner millionenschweren Einkäufe und Umbauarbeiten am Kader stand Magath zuletzt immer mehr in der Kritik, brachten diese doch nicht den erhofften Erfolg. In der Saison 2009/10 hatten sie noch als Tabellenzweite abgeschlossen, in dieser Spielzeit steht Schalke nach 25 Spieltagen auf einem enttäuschenden zehnten Tabellenplatz. Wer auch immer Magaths Nachfolge antreten wird, hat auf dem Weg zurück an die Tabellenspitze ein ordentliches Stück Arbeit vor sich.

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