Russlands Verbandschef tritt zurück

Nach dem frühen Aus der russischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft in Polen und der Ukraine hat der Chef des russischen Fußballverband Sergej Fursenko die Konsequenzen gezogen und seinen Rücktritt erklärt.

 

Die „Sbornaja“ hatte sich für das Turnier viel vorgenommen und war auch bei online Sportwetten als Favorit gehandelt worden. Dennoch ist sie zum Überraschen vieler Experten schon in der Gruppenphase gescheitert. Mit einem furiosen 4:1-Auftaktsieg gegen Tschechien ist das Team von Dick Advocaat in die Euro 2012 gestartet. Es folgten ein 1:1-Remis gegen Co-Gastgeber Polen und eine 0:1-Niederlage gegen den Europameister von 2004 Griechenland. Im direkten Vergleich mit den punktgleichen Griechen verpasste die russische Elf trotz eines besseren Torverhältnisses somit den Einzug in die Runde der letzten Acht.

 

Gleich nach dem Spiel gegen die „Hellenen“ übernahm Verbandschef Fursenko die Verantwortung für das Ergebnis. „Ich bin schuld“, sagte er gegenüber Reportern, die ihm die Frage gestellt hatten, wer denn für das Ausscheiden verantwortlich sei.

 

Am Dienstag zog Fursenko dann auch für sich persönlich die Konsequenzen und stellte sein Amt zur Verfügung. Im russischen Fernsehen wurde ausgestrahlt, wie Fursenko bei einem Treffen mit Wladimir Putin seinen Rücktritt bekannt gab. „Ich habe die für mich schwere Entscheidung getroffen, den Posten als Präsident des russischen Fußballverbandes aufzugeben“, sagte ein sichtlich betroffener Fursenko.

 

Er bedauerte ein weiteres Mal das frühe Ausscheiden der „Sbornaja“ bei der Euro und attestierte dem Team und Trainer Dick Advocaat eine gute Leistung. Anhänger und Fans allerdings beschuldigen Advocaat und Fursenko, eine Reihe an organisatorischen Fehlern gemacht zu haben. Die Auswahl des Hotels mitten im Zentrum von Warschau, das auf Drängen von Advocaat gebucht wurde, sei ein Fehler gewesen. Die Spieler hatten so keine Möglichkeit sich zu regenerieren, da in dem Hotel auch Fans untergebracht waren. Auch soll der Trainer seine Mannschaft zu wenig gefordert haben. Lediglich einmal am Tag mussten die Spieler auf den Übungsplatz.

 

Auch Advocaat wird die Auswahl nicht weiter betreuen. Dies gab er jedoch schon vor dem Turnier bekannt. Er wird sich dem niederländischen Erstligisten PSV Eindhoven anschließen und nächstes Jahr in der Europa Liga vertreten sein.