Löw erwartet „Härtefälle“

Nach der Rekord-Qualifikation für die EURO 2012 in Polen und der Ukraine hat Bundestrainer Joachim Löw den ersten Titel für das DFB-Team seit der EM 1996 fest im Visier. Dabei bleiben ihm noch die beiden letzten Länderspiele 2011, um zu experimentieren und die richtige Aufstellung zu finden. Bei der Nominierung rechnet der 51-Jährige jedoch mit einigen „Härtefällen“, wie Fußballnachrichten melden.

 

„Wir haben einen großen Kreis von etwa 30 Spielern, die unsere Ansprüche und Vorstellungen erfüllen. Deshalb wird es einige Härtefälle geben. Und mir fällt es dann auch schwer, diesen Spielern die schlechte Nachricht zu überbringen“, so Löw im Gespräch mit „dfb.de“. Ein gutes halbes Jahr hat der Nationalcoach noch Zeit, dann wird der 23-köpfige EM-Kader berufen.

 

In den beiden abschließenden Länderspielen des Jahres gegen die Ukraine in Kiew am 11. November und nur vier Tage darauf gegen Vizeweltmeister Niederlande in Hamburg hat Löw noch Gelegenheit, zu experimentieren ehe die Vorbereitungen auf das große Turnier im kommenden Jahr beginnen. „Wir wollen ein erfolgreiches Jahr positiv abschließen. Ebenso wie das Aufeinandertreffen mit Frankreich im Februar in Bremen sind diese Begegnungen Test-, aber keine Freundschaftsspiele. Dennoch werde ich sicher einigen jungen Spielern eine Chance geben“, so Löw.

 

„Rekorde kommen und gehen, Titel bleiben. Ist doch klar, dass wir damit in die Geschichtsbücher eingehen würden. Doch soweit sind wir noch lange nicht. Ein Turnier ist nie ein Selbstläufer. Es gibt viele Unwägbarkeiten: Eine Standardsituation oder eine umstrittene Schiedsrichterentscheidung – und du bist ausgeschieden. Trotzdem bleibt unser großer Traum, am 1. Juli 2012 nach dem Finale in Kiew den EM-Pokal in Händen zu halten“, sagte Löw.

 

Auch in online Sportwetten wird Deutschland inzwischen als der große Favorit gehandelt neben Spanien und Holland, was auch Löw nicht entgangen ist: „Sicher sind Spanien, die Niederlande und wir die Favoriten. Doch ich habe es nach dem Belgien-Spiel ja deutlich gesagt: Ich möchte jetzt nicht nur auf den Welt- und Europameister oder den Vizeweltmeister schauen, auch andere etablierte Fußballnationen wie England, Frankreich und Italien gehören zum Kandidatenkreis.“

 

Mit der Entwicklung des DFB-Teams seit der WM 2010 ist Löw zufrieden: „Das Reservoir an guten Fußballern ist groß. Und vielleicht kommen bis zur EM sogar noch neue Spieler hinzu. Wir werden in den kommenden Wochen und Monaten die Bundesliga und die Champions League weiterhin intensiv beobachten.“